LEGO Technic 8851 Bagger | © André Micko

Der LEGO Technic Bagger 8851 von 1984 im Classic Review: Als man zum Ausheben kein Smartphone brauchte ...

Vor einigen Jahren und doch lange nach dem Ende meines Mittelalters erinnerte ich mich an meine alten Schätze auf dem Dachboden. Nach unzähligen Stunden des Sortierens von Steinen machte ich mich an den Wiederaufbau – und in vielen Fällen erfolgreich, wenn auch angestaubt. Mit den Modellen sind viele schöne Erinnerungen verbunden. In den LEGO Classic Reviews geht es darum, diese zu teilen. Der Fokus liegt nicht auf einer Setwertung, sondern auf Nostalgie, schönen Geschichten und tollen Bildern von LEGO Technic Modellen, die noch Knöpfe hatten. Heute schauen wir uns also den Bagger 8851 von 1984 an.

Meine erste Begegnung mit dem Bagger war im Frühsommer der zweiten Hälfte der 80er Jahre, als ich ihn zufällig in einem Schrank im Büro meiner Mutter liegen sah. Wohlgemerkt, die Kiste, nicht der Bagger. Da es außer mir keine LEGO Fans in der Familie gab, dachte ich mir, dass es ein Geschenk für meinen bevorstehenden Geburtstag sein muss. Es war nicht so, dass ich nach Geschenken suchte. Aber ich hatte offensichtlich einen gefunden. Also beschloss ich, nichts zu zeigen und beim Auspacken überrascht zu wirken. Es versteht sich von selbst, dass mein Herz vor Vorfreude klopfte. Was soll ich sagen? Ich habe den Bagger nicht zum Geburtstag bekommen. Einzige Erklärung: Es war wohl doch nicht für mich bestimmt...

Alles andere ist an diesem Tag nur noch fragmentarisch, wie durch einen Nebelschleier. Wahrscheinlich der körpereigene Schutz, der die Erinnerungen gelöscht hat, um diese übermenschliche Enttäuschung zu überleben. An das folgende Weihnachtsfest kann ich mich dagegen sehr gut erinnern. Als - Sie ahnen es - die 8851 unter dem Baum verpackt den Weg zu mir fand. Nachdem er über ein halbes Jahr lang ein einsames Dasein in einem dunklen Schrank geführt hatte. Ich war außer mir vor Freude und fühlte mich als das glücklichste Kind der Welt. Was den Überraschungseffekt angeht: gut gemacht. Zu den seelischen Qualen, die ich ein halbes Jahr zuvor ertragen musste: heute wohl ein Fall für das Jugendamt. Zumindest hätte man den Bagger damals besser verstecken sollen. Schließen Sie es nicht einfach mit dem Schlüssel in der Tür in einem Schrank ein ...

Dieser emotionale Auf- und Abstieg ist wohl auch der Grund für eine weitere große Überraschung, als ich ihn mehr als drei Jahrzehnte später wieder aufgebaut habe. Ein riesiger pneumatischer Bagger war in meinem Kopf verankert. Riesig. Mit komplexer Bedienung, in der Lage, Wände einzureißen und ozeangroße Löcher zu graben. Was ich dann wiederentdeckte, war eher ... niedlich. Bei 347 Teilen, davon über 100 Kettenglieder, ist nichts anderes zu erwarten.

Nichtsdestotrotz eines meiner Lieblingsmodelle, verbunden mit wunderbaren Erinnerungen. Und damit meine ich nicht nur die Zeit, als ich es bekam, sondern auch die folgenden Jahre. Die Anleitung umfasst insgesamt 32 Seiten. Die erste Hälfte beschreibt den Bau des Baggers, dann den eines Bulldozers, dem B-Modell.

Der Bau war natürlich am Heiligabend fertig. Die Handhabung der Schläuche ist bei pneumatischen Modellen normalerweise der schwierigste Teil. Einerseits ist es hier sehr eng, andererseits müssen sie natürlich luftdicht sein und erfordern daher zum Anbringen entsprechende Kraft.

Ein Teil ist mir besonders in Erinnerung geblieben: die 10 mm Technic Achse mit Gewinde und die dazugehörigen kleinen Muttern. Soweit ich recherchieren konnte, kam die Gewindestange neben dem Bagger nur in den Sets 8854 und 8862 vor, ist also eigentlich etwas ganz besonderes.

Hier dient es zur Fixierung der Verbindung zwischen Oberwagen und Unterwagen. Neben all meinen anderen Fahrzeugen mit Rädern war ich auch vom Kettenantrieb sehr begeistert.

Der Baggerarm kann über drei Pneumatikzylinder gesteuert werden. Allein dadurch wirkt der Bagger sehr authentisch. Naja, mal abgesehen von der sonst recht schlichten Optik. Die Druckluft wird durch Pumpen eines Zylinders hinter der Kabine erzeugt. Die Versorgungsleitung wird mit drei Hebeln daneben in die drei Zylinder geteilt. Nach einiger Zeit erfahren Sie, wie Sie welche Hebel drehen müssen, damit sich der Baggerarm in die gewünschte Richtung bewegt.

Es war sicherlich eines meiner meistgespielten Modelle. Nicht nur als Bagger, sondern auch im Hinblick auf die Verwendung der Teile in anderen. Beim Umbau habe ich auch gesehen, dass der Verschleiß vor allem der pneumatischen Komponenten größer war als bei anderen alten Sets. Ich musste den einen oder anderen Pneumatikschlauch durch einen neuen ersetzen. Einige Zylinder wurden repariert und in der Fotostrecke zu dieser Classics-Folge ist der federbelastete Kolben des Druckluftzylinders abgebrochen. Ich denke, es ist an der Zeit, diesen kleinen Kerl gründlich zu überholen. Das bin ich ihm schuldig.

Wer von euch schätzt den LEGO Technic Bagger 8851 von 1984? Vermissen Sie diese alten Technic-Sets oder denken Sie, dass LEGO auf dem richtigen Weg ist, denn nichts ist so beständig wie der Wandel? Lass uns in den Kommentaren über das Thema sprechen!

Der große passt eher in die Schaufel. Aber der Kleine kann sich auch ohne Handy fortbewegen!

Der große passt eher in die Schaufel. Aber der Kleine kann sich auch ohne Handy fortbewegen!

LEGO Technic- und Speed ​​Champions-Sammler, MOC-Tüftler – alles ist in Bewegung

Der Große wird wohl in 30 Jahren nicht mehr weiterspielen können. Keine App, kein Telefon oder geeignete Ladegeräte etc.

Ich bin nicht so optimistisch, dass man es 30 Jahre lang spielen kann 😉

Ich habe auch diesen Bagger. Im Vergleich zur neueren Pneumatik finde ich sie längst überholt, aber sie ist und bleibt ein Bagger, den man immer im Katalog finden sollte! Trotz der veralteten Technik finde ich das Rückschlagventil sehr praktisch.

Habe ich auch, aber alle Pneumatikschläuche sind defekt. Kann mir jemand eine günstige Bezugsquelle für Ersatzschläuche nennen (nicht Bricklink...)?

Conrad bietet Silikonschläuche in verschiedenen Farben mit einem Außendurchmesser von 4mm und einem Innendurchmesser von 2mm an. Diese sind viel flexibler und halten mehr Druck aus als die von LEGO. Der Zähler kostet maximal 3 €.

Super, danke für den Tipp!

Nette Sache. Im Wohnzimmerschrank neben 850 und 851 (in drei Farbvarianten). Schon damals habe ich ihn problemlos auf Zweiwege-Pneumatik umgerüstet

Das war mein erstes Technic-Set in den 80ern, es war auch bei mir unter dem Weihnachtsbaum, von Oma und Opa. Dann habe ich ihn irgendwann zum Dragster umgebaut und die Zylinder für eine Wheelie-Funktion missbraucht. Leider habe ich nichts von meinem Lego aus dieser Zeit behalten.

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